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Werke von „Test [wvz-11-04-03] Widerstand und Exil ## 1934–1945“

Informationen zur Sammlung
Abbildung nicht auffindbar

1934–1945

Schatz stand den Sozialisten nahe und war durch die Bürgerkriegsereignisse 1934 in seiner Existenz bedroht. Nicht nur die Sozialdemokratische Partei wurde verboten, auch die Sozialdemokratische Kunststelle wurde aufgelöst. Er verließ Wien zunächst und lebte zeitweise in Brünn. In der folgenden Periode widmete er sich offiziell politisch unverfänglicher Landschaftsmalerei. Im Dezember 1934 verbesserte sich schlagartig seine finanzielle Lage durch Heirat mit Valerie Wittal aus einer wohlhabenden, alt-österreichisch-jüdischen Kaufmannsfamilie in Brünn. 1935 bis 1937 unternahm das Ehepaar ausgedehnte Reisen durch Europa. In den Gemälden von Küstenlandschaften aus dieser Zeit herrscht eine ambivalente Stimmung zwischen Magie und Bedrohung, wobei Schatz in der irrealen Atmosphäre dieser Werke des magischen Realismus das Flair der Zeit auf beeindruckende Weise erfasste. Vermutlich auch, um die Möglichkeit der Emigration aus einem zunehmend faschistischen Europa zu erwägen, reisten Schatz und seine Frau 1936 nach New York und kehrten 1937 über London und Paris nach Wien zurück. In Paris besuchte das Ehepaar die Weltausstellung. 1937 malte er New-York-Ansichten in abstrahierend, modernistischem Stil, die er dort in der Artists´ Gallery zeigte. Unter erheblichem Presseecho präsentierte er diese anschließend in der Neuen Galerie in Wien. Er beteiligte sich 1937 an der Hagenbund-Ausstellung in Brüssel, im gleichen Jahr wurde eine Kollektion seiner New-York-Bilder im Hagenbund in Wien gezeigt. In den Hausbüchern Franz Schacherls und Erich Franz Leischners schuf er zeitkritische Grafik des politischen Widerstands. Im mehrbändigen Hausbuch Schacherls aus den Jahren 1934 bis 1937 kommentierten Schacherl und seine Freunde Schatz, Senkinc und Karl Wiener die Zeitereignisse.[1] Sie schufen, oft in Gemeinschaftsarbeiten, satirische Zeichnungen und Collagen, wobei sie anhand der Methoden dadaistischer Montage, surrealistischer Verfremdung und des neusachlichen Hyperrealismus ein modernistisches, subversives und höchst individuelles Bildvokabular entwickelten. 1938 erhielt Schatz Arbeits- und Ausstellungsverbot und lebte ab 1941 in Prag, wo er Landschaftsminiaturen malte. Als oft nur wenige Quadratzentimeter große Wiedergabe tiefenräumlicher Landschaftsprospekte des Alpenraums sind die Bilder dieser Serie, in denen er das Motiv der Weltlandschaft der Niederländer unter dem Eindruck der eigenen, autobiografischen Marginalisierung als Künstler revidierte, herausragende Werke der Exilkunst. 1944/45 wurde er verhaftet und in verschiedenen Arbeitslagern und im Konzentrationslager Gräditz interniert. In einer gezeichneten Bilderserie stellte er Szenen des Lageralltags und den Naziterror dar.

Anmerkungen

[1] Günter Eisenhut in: Ausst. Kat. Graz, Moderne, 2001, S. 62, 321, 385.

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Otto Rudolf Schatz, Tunesische Tänzerin, 1935, Öl auf Leinwand, 40,5 × 34,3 cm, Belvedere, Wien ...
1935
Otto Rudolf Schatz
M 1935 6
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Otto Rudolf Schatz
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Otto Rudolf Schatz
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Otto Rudolf Schatz
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Otto Rudolf Schatz
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Otto Rudolf Schatz
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Otto Rudolf Schatz
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1934
Otto Rudolf Schatz
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um 1935
Otto Rudolf Schatz
M 1935 5
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Otto Rudolf Schatz
M 1935 8
Otto Rudolf Schatz, Von der Brooklyn Bridge, 1936/1937, Öl auf Leinwand, 140 × 176 cm, Kunsthan ...
1936/1937
Otto Rudolf Schatz
M 1936 18
Otto Rudolf Schatz, New York, Times Square, 1936 / 1937, Öl auf Leinwand, 76,7 × 99,5 cm, Oeste ...
1936 / 1937
Otto Rudolf Schatz
M 1936 12