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Test [wvz-11-04-01] Apokalypse und Sozialutopie – Aufbruchsjahre ## 1918–1924

Nach dem Zerfall der Donaumonarchie 1918–1924

Als Absolvent der Kunstgewerbeschule schuf Schatz nach dem Kriegsdienst bei der k. k. Armee ein expressionistisches Frühwerk in Wien. Er ist im Spätherbst 1918 als Pazifist aus der Ukraine heimgekehrt, geprägt durch die Lebenswelt der Vagabondage. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Habsburger Monarchie sammelten sich hier, bestärkt durch soziale Utopien, geistige Kräfte der Erneuerung. Beflügelt durch pazifistische Tendenzen und internationale Kontakte, entwickelte sich innerhalb der jungen Künstlerschaft eine Aufbruchsstimmung, wobei die ehemalige Reichshauptstadt eine wesentliche Rolle als Plattform der Moderne Zentraleuropas spielte.

Das Debüt von Otto Rudolf Schatz in der Wiener Kunstszene erfolgte nicht regulär durch eine Personale in der Secession oder einer etablierten Galerie, sondern im Rahmen einer Galerieneugründung gemeinsam mit in Wien gestrandeten Künstlern unterschiedlicher Herkunft, die der Moderne Zentraleuropas angehörten und als Bürger der Donaumonarchie geboren worden waren. In einer diskursiven Atmosphäre künstlerischen Austausches waren sie für die lebendige Kreativität der Wiener Szene mitverantwortlich und als Folge war auch die künstlerische Sprache von Schatz von Beginn an auf eine internationale Schaffensgemeinschaft ausgerichtet. An der Schnittstelle zur Literatur schuf er expressionistische Malerei und Grafik unter dem Eindruck ungarischer Exilkünstler wie Béla Uitz, Lajos Kássak und János Máttis-Teutsch, die nach dem Sturz der ungarischen Räteregierung aus Budapest geflohen, in Wien arbeiteten.

1921–1924 stand er bei der Galerie Max Hevesi unter Vertrag. Hevesi editierte Grafikeditionen, u. a. die Zeitschrift Ver, die Mappe Offenbarung Johannis und die Folge Wanderer. 1923 erfolgte die Ausstellungsbeteiligung von Schatz mit dem Hagenbund in der Galerie Helikon in Budapest, der Thyrsos Verlag publizierte eine Mappe mit 12 Holzschnitten und einem Vorwort von Erica Tietze-Conrat. Ab 1922 arbeitete Schatz mit Arthur Roessler an Buchprojekten im Avalun Verlag, so u. a. Der Ackermann aus Böhmen von Johannes von Saaz und Die Stimmung der Gotik. 1923 zeigte er in der Wiener Secession die Folge zu Christian Morgensterns Galgenliedern, ab diesem Jahr hatte er einen Vertrag mit der Neuen Galerie Wien von Otto Nirenstein, wo 1924 seine Personale stattfand und deren Räume er für den Weihnachtsmarkt 1924 mit Wandmalereien gestaltete.

Höhepunkte der Sammlung
Otto Rudolf Schatz, Porträt (Bruder), 1920, Öl auf Platte, 47 × 36 cm, Privatbesitz
1920
Otto Rudolf Schatz
M 1920 1
Otto Rudolf Schatz, Dächer am Fluss, um 1920, Öltempera, Bleistift auf Karton, 20 × 25 cm, Priv ...
um 1920
Otto Rudolf Schatz
M 1920 4
Otto Rudolf Schatz, Menschen im Wald, um 1922, Gouache, Bleistift auf Karton, 36,8 × 30 cm, Pri ...
um 1922
Otto Rudolf Schatz
Otto Rudolf Schatz, Berglandschaft, 1921, Öltempera, Bleistift auf Papier, 33 × 25 cm, Privatbe ...
1921
Otto Rudolf Schatz
M 1921 4