Test [wvz-10-03-00] Assemblagen

Skulptur und Assemblage liegen bei Hüpner nahe beieinander. Reliefartige, an der Wand hängende Assemblagen stehen Skulpturen gegenüber, die durch eine Gipsplatte und über eine Terrakottaschicht miteinander verbunden sind. Bei diesen Werken verschmelzen die Kunstgattungen, sowie es auch schwer fällt, Hüpfners Plastiken einer bestimmten Stilrichtung zuzuordnen. Ein häufiges Darstellungsmotiv bildet seine Auseinandersetzung mit den Luftangriffen während des Zweiten Weltkrieges. Die Figuren, die der Künstler in seinen Assemblagen und Skulpturen im Zusammenhang mit dieser Thematik erzählt, zeichnen sich durch starke Emotionen wie Angst, Schrecken, Panik und Terror aus. Die Assemblagen aus den 1960er und 1970er Jahren sind hingegen humorvoll, häufig dadaistisch anmutend.

In Hüpfners Assemblage „Rendez-Vous“ befindet sich hinter der zentralen weiblichen Figur eine zweite männliche im Laub versteckt bereit, die Vordere zu erschrecken. Ihr schelmischer Blick verrät das Vorhaben, während die vordere Figur noch nicht weiß, was hinter ihrem Rücken lauert. Hüpfner ist hier wichtig, dass der Betrachtende zunächst nur die ahnungslose Frau aus frontaler Perspektive sehen kann, gewissermaßen selbst ahnungslos bevor dieser erkennt, dass die Skulpturen des Künstlers gewöhnlich allansichtig geschaffen worden sind. Der Betrachtende soll „sich Hineinversetzen“ in die vordere Figur. Transportiert wird also die Ahnung, dass sich hinter dem eigenen Rücken etwas abspielen könnte, was man noch nicht wirklich bemerkt hat.

gez. Alice Hundsdorfer