Schaustellung
Das großformatige Gemälde gilt als Hauptwerk der Neuen Sachlichkeit in Österreich. In der realistischen Schilderung der Schaustellung eines farbigen Paares thematisiert Schatz mit einzigartiger Sensibilität den rassistischen Hintergrund solch einer Veranstaltung. Sympathieträger in der Bilderzählung sind nicht der weiße Geschäftemacher und Ausrufer, sondern die exponierten Figuren der Afrikaner in improvisierter, unzureichender Bekleidung, sowie das blonde Mädchen unter dem Varietéschild, das als passive Zeugin die Szene mitleidig verfolgt. Die Darstellung aus dem Kontext ethnologischer Schaustellungen im Wiener Pratermilieu tradiert die herausragende Typenschilderung im Rahmen einer neusachlichen Bilderzählung. Das Gemälde wurde 1933 in der 66. Ausstellung des Hagenbunds unter dem Titel Praterbude gezeigt. Schatz
erwies sich als Vordenker im Kampf gegen Rassismus und übertrug diese Botschaft in die Wiener Öffentlichkeit zu einer Zeit des erstarkenden Nationalsozialismus.