Mädchen in der Landschaft
Das herausragende Meisterwerk der Neuen Sachlichkeit in Österreich zeigt zwei Frauenakte in reduzierter Mondlandschaft mit zwei Bäumchen und einem Säulenstumpf. Schatz kreierte bewusst ein inhaltliches Spannungsfeld zwischen realistischen Elementen, wie den modischen Pumps der Frauen, und der surrealen „Atmosphäre“. Er zeigt in bewusst anti-klassischem Stil scheinbar naiv, jedoch in malerisch virtuoser Wiedergabe die beiden Frauenakte in der außergewöhnlichen Lichtstimmung einer Vollmondnacht, die er an den Schwarzweißton einer Fotografie annähert. Der dokumentarische Charakter des Motivs, die statische Frontalität der Figuren und die magische Leuchtkraft bewirken die seltsame Ambivalenz der von den Zeitgenossen als verstörend empfundenen Komposition. Das Gemälde wurde 1931 als "Mädchen in der Landschaft" bei der 62. Ausstellung des Hagenbunds gezeigt. 1933 zeigte der Hagenbund das Werk unter dem Titel "Badende". Die Bezeichnung "Mondfrauen" für dieses Hauptwerk von Schatz stammt aus späterer Zeit und wurde erstmals bei seiner Gedächtnisausstellung 1962 im Künstlerhaus verwendet.